Roger Tell, 2020, von Caspar Frei – Update von Hodlers «Wilhelm Tell»: ©Caspar Frei
Wir zweifeln kaum an der Existenz der Geschichte und viele halten sie für eine höhere Macht. Die Geschichts- gläubigkeit des modernen Menschen ist an die Stelle oder die Seite des traditionellen Gottesglaubens ge- treten. Die «Sakralisierer» der Geschichte imitieren die Riten und Räume, benutzen die Bilder und reden die Sprache der kirchlichen Religiosität. Sie sammeln Reliquien und handeln mit Devotionalien. Gehuldigt wird der Geschichte in den Nationalstaaten – sie schaffen sich ihre Geschichte, scharen die Bürger um sie und pflanzen sie ihren Kindern ein.