IIIF-Service für Bilder

Mit der IIIF-Serverinfrastruktur können hochaufgelöste Bilder standortunabhängig in Webseiten eingebaut und ohne lange Ladezeiten dargestellt werden.

Was ist IIIF?

IIIF steht für das International Image Interoperability Framework. IIIF bietet die Möglichkeit, digitale Bilder und Metadaten für auf einem Server bereitzustellen und zu nutzen. Mit Hilfe von standardisierten Schnittstellen können Bilder mitsamt den Metadaten (z.B. Urheberangaben) unabhängig von ihrem Speicherort im Web zusammengestellt und verwendet werden. 

Bilder aus verschiedenen Quellen zusammenstellen 

IIIF-konform bereitgestelltes Bildmaterial aus verschiedenen Quellen lässt sich virtuell zusammenführen und neu präsentieren. Es bietet für Forschungsprojekte den Vorteil, dass digitalisierte Bilder aus verschiedenen Archiven und Bibliotheken mit geringem Aufwand zu Analyse- oder Präsentationszwecken verwendet und zusammengestellt werden können. Dieses Gegenmodell zu Insellösungen für digitales Bildmaterial ist in Bibliotheken, Museen und Archiven z.B. bei digitalisierten Buch- und Textbeständen bereits sehr verbreitet.

Schnittstellen

Das Herzstück für die Arbeit mit IIIF bilden die beiden Hauptschnittstellen: die Image API und die Presentation API: 

  • Die Image API definiert eine Standardmethode, um die Pixel eines Bildes unter einer URI darstellbar zu machen. Die URI enthält neben Informationen zum Server, auf dem das Bild liegt, auch Angaben zu Grösse, Ausschnitt, Qualität und Format des Bildes. Da diese Angaben direkt über die URI verändert werden können, besteht beim Aufrufen des Bildes viel Flexibilität. So kann z.B. nur ein bestimmter Ausschnitt des Bildes abgefragt werden.  
  • Die Presentation API hilft dabei, deskriptive, strukturelle, rechtliche und technische Metadaten zu transportieren. All diese Informationen zum Bild werden in einer JSON-Datei, dem sogenannten «Manifest» zusammengefasst. 

Sowohl das einzelne Bild wie auch das Manifest können langfristig über die gleiche Adresse abgerufen werden. 

Bilder-Server

Um im Einklang mit IIIF-Massstäben zu agieren, braucht es einen Image-Server, der die Image-API unterstützt, sowie eine Presentation-API für die Ausgabe der Manifeste. Neben Open Source Servern, die selber betrieben werden können (solange ein Projekt finanziert ist), kann von Angehörigen der Universität Bern auf den IIIF-Service der UB zurückgegriffen werden.  

Viewer und Zoomfunktion

Für die Webentwicklung stehen verschiedene IIIF-kompatible Viewer bereit, mit denen sich einzelne Bilder oder ganze Bildsequenzen betrachten lassen, typischerweise mit guter Zoom-Funktionalität und hohem Detailreichtum. 

Angebot der UB 

Die UB Bern bietet den Angehörigen der Universität Bern einen IIIF-Service an. Dieser umfasst:

  • die Serverinfrastruktur
  • öffentlich zugängliche IIIF-konforme Schnittstellen (Image-API und Presentation-API)
  • den Import-Service für Bilddaten
  • eine benutzerfreundliche webbasierte Administrations-Anwendung zur Verwaltung der Projekte und Importe
  • fachliche Beratung zur Umsetzung von IIIF-Projekten   

Webseiten

Bitte beachten Sie, dass der Leistungsumfang des IIIF-Services der UB Bern die standardkonforme Bereitstellung der Bilddaten umfasst, nicht aber die Einrichtung und Betreuung einer Präsentations-Webseite oder Plattform (einschliesslich Viewer), auf der die IIIF-Bilder gefunden und angezeigt werden können. Diese Verantwortung liegt bei den einzelnen Projekten, die unseren IIIF-Service nutzen möchten.

Fragen?

In unseren FAQs sind die wichtigsten Antworten zusammengestellt

Im detaillierten Benutzungshandbuch für Administrator*innen finden Sie die Informationen, die Sie für die reibungslose Nutzung des IIIF-Servers brauchen

Wenn Sie sich beraten lassen möchten oder sonst ein Anliegen haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: openscience@unibe.ch  

Am einfachsten lässt sich dies in einem Gespräch klären. Bitte senden Sie eine Anfrage an openscience@unibe.ch.

 

  1. Kontaktaufnahme via openscience@unibe.ch  
  2. Wir bieten Ihnen ein Beratungsgespräch an  
  3. Wir richten für Sie allenfalls Testzugänge ein (Berechtigungen für Datentransfer/NAS-delivery und Administrations-Webseite)  
  4. Wir erstellen eine schriftliche Vereinbarung, die Sie unterzeichnen  
  5. Produktive Nutzung entsprechend der Vereinbarung  

Der Upload wird von den Projektmitarbeitenden selbst vorgenommen, wie im Manual beschrieben.

Unterstützte Bildformate für den Import: TIFF und JPG.

Für andere Formate bitte Kontakt aufnehmen: openscience@unibe.ch).

Nein. Auf dem Server abgespeichert und über die Image-API ausgeliefert werden umformatierte JPEG-Dateien. Das sind Abzüge der Scans/Fotos in hoher Qualität, die zugleich schnelle Ladezeiten im Web ermöglichen.

Beim Upload gibt es folgende Default-Einstellungen:  

  • Maximale Kantenlänge: wird so wie im Originalbild übernommen. 

  • Maximale Image Compression Quality: 92%. Dies optimiert die Ladezeit der Bilder im Viewer und verringert den benötigten Speicherplatz. Für Nutzende ist optisch kein Unterschied zu 100% erkennbar.  

  • Abspeicherung auf dem IIIF-Server als JPEG  

Sowohl die maximale Kantenlänge, wie auch die maximale Image Compression Quality können Sie (wenn gewünscht) projektspezifisch anpassen. 

Die Kosten des Services sind abhängig von Umfang und Komplexität des Projekts und können bei den Forschungsförderern beantragt werden (z.B. bei SNF-Projekten unter der Kategorie «Infrastrukturnutzung»). Für genauere Informationen bitte Kontakt aufnehmen: openscience@unibe.ch .

Dieser Service entstand aus dem Bedarf der Forschungs- und Editionsplattform hallerNet. Mangels geeigneter Alternativen arbeitete hallerNet initial mit einem selbst betriebenen IIIF-Server, verfügte aber nicht über die betriebsnotwendigen Ressourcen über den befristeten Projekthorizont hinaus. 

Aus diesem Grund und angesichts des zusätzlich erwarteten Bedarfs bei anderen Forschungsprojekten an der Universität Bern, insbesondere bei Editionsprojekten, entwickelte die UB in Zusammenarbeit mit hallerNet und den Digital Humanities der Universität Bern einen IIIF-Server als Pilotprojekt. 2022 fiel der Beschluss, dessen Ergebnis als Service auszubauen.