Digital Collections Bern – Digitale Sammlungen sichtbar machen

Die Universität Bern verfügt über einen reichen Schatz an wissenschaftlichen Sammlungen, historischen Dokumenten und Kulturgütern. Viele dieser digitalisierten Bestände sind bislang nur eingeschränkt oder gar nicht online zugänglich. Das Projekt Digital Collections Bern (DCB) schafft hier Abhilfe: Es entwickelt eine zentrale Plattform zur digitalen Präsentation, Nutzung und Archivierung dieser vielfältigen Inhalte – forschungsnah, nachhaltig und öffentlich zugänglich.

Warum digitale Sammlungen? 

Digitale Sammlungen sind ein zentrales Element moderner Wissenschaft. Sie ermöglichen neue Formen der Forschung, Lehre und Vermittlung. Über Disziplinen, Institutionen und Ländergrenzen hinweg sichern sie sowohl Zugang und Sichtbarkeit als auch die langfristige Bewahrung unseres kulturellen Erbes und sind damit auch für eine zunehmend digitale Wissensgesellschaft von grosser Bedeutung. 

05/2025 Konzeptphase gestartet 

Nachdem Projektstruktur definiert und nötige Ressourcen bereitgestellt wurden, ist nun klar: Die Plattform wird bis Ende 2027 realisiert – inklusive Beschaffung, Entwicklung und Einführung. Ein datenschutzrechtliches Gutachten mit Empfehlungen zu technischen Schutzmaßnahmen liegt ebenfalls vor. 

Was passiert in der Konzeptphase? 

Im Jahr 2025 stehen zwei zentrale Aufgaben im Vordergrund: 

  • Beschaffung: Das Vergabeverfahren für die technische Umsetzung der Plattform wird vorbereitet und durchgeführt. 

  • Fachkonzepte: Gemeinsam mit den Sammlungsverantwortlichen werden Metadatenschemata und Workflows entwickelt sowie rechtliche und organisatorische Grundlagen erarbeitet. 

Ab Anfang 2026 wird der ausgewählte Anbieter in die Projektorganisation eingebunden. Dann beginnt die Ausarbeitung der IT-Konzepte für Implementierung, Parametrisierung, Migration und Einführung. 

Mit Digital Collections Bern verfolgt die Universitätsbibliothek Bern das Ziel, eine leistungsfähige Infrastruktur für die digitale Sammlung, Aufbereitung und Präsentation wissenschaftlicher und kultureller Inhalte zu schaffen.

Das Projekt vereint dabei die unterschiedlichen Aufgaben der Bibliothek: Als Kantonsbibliothek stellt sie der breiten Öffentlichkeit digitalisierte Bernensia und weitere bedeutende Bestände zur Verfügung – darunter etwa historische Periodika, Monografien und Druckschriften mit Bezug zum Kanton Bern. Als Universitätsbibliothek unterstützt sie Forschung, Lehre und Studium durch forschungsadäquate Formate, strukturierte Metadaten, Erschliessung und nachhaltige Archivierung. Die Plattform wird so zu einem zentralen Baustein der digitalen Wissenslandschaft der Universität Bern und des Kantons.

Ab dem ersten Quartal 2027 sollen über die neue Plattform die ersten Digitalisate, Volltextdaten und Metadaten online bereitgestellt werden, ab 2028 startet der Regelbetrieb.

Von besonderem Interesse sind Funktionen, um Digitalisate flexibel weiter aufbereiten zu können – etwa als forschungsgerechte Bildformate, als durchsuchbare Texte mittels Schrifterkennung oder als strukturierte Datenkonvolute durch Datenextraktion und -anreicherung. 

Darüber hinaus: 

  • Zentrale Plattform: Die DCB-Plattform konsolidiert bislang verstreute digitale Sammlungen und macht sie über eine gemeinsame Oberfläche zugänglich. 

  • Vielfalt der Inhalte: Von historischen Fotografien über wissenschaftliche Nachlässe bis zu originär-digitalen Publikationen ist die Plattform offen für verschiedenste Medienformen. 

  • Forschung und Öffentlichkeit: Die Inhalte werden nicht nur für die Wissenschaft aufbereitet, sondern auch für die breite Öffentlichkeit attraktiv präsentiert – etwa durch virtuelle Ausstellungen oder Crowdsourcing-Projekte. 

  • Langfristige Archivierung: Die Plattform ist mit dem digitalen Langzeitarchiv der Universität Bern verknüpft und sichert so die dauerhafte Verfügbarkeit der Inhalte. 

  • Digitale Bernensia: Ihrem Auftrag als Kantonsbibliothek entsprechend setzt die UB mit der Plattform auch die Bereitstellung von digitalen Bernensia um – also Publikationen mit Bezug zum Kanton Bern. 

  • Offene Standards: Die technische Umsetzung basiert auf offenen Formaten und Schnittstellen, um Interoperabilität und Nachnutzung zu gewährleisten. 

Das Projekt wird von der Universitätsbibliothek Bern geleitet und in enger Zusammenarbeit mit Instituten, Archiven und der UB-IT umgesetzt. Es folgt der Projektmethodik HERMES 2022 und gliedert sich in mehrere Phasen: 

  • 2024–2025: Situationsanalyse, Anforderungsdefinition, Beschaffung, Fachkonzepte 

  • 2026: Aufbau der Plattform, Migration erster Sammlungen 

  • 2027: Erweiterung, Evaluation, Übergang in den Regelbetrieb 

Das Projekt wird von einem interdisziplinären Team getragen. Neben verschiedenen Einheiten der Universitätsbibliothek und Sammlungsverantwortlichen von universitären Instituten sind die Informatikdienste der Universität Bern, sowie weitere zentrale Dienste beteiligt.

Auftraggeberin

Projektleitung

Anwendervertretung / Teilprojektleitung Organisation & Daten

Projektausschuss

  • Stefan Telli
    UB, Leitung IT
  • Valentina Sebastiani
    UB, Leitung ZHB
  • Prof. Dr. Tobias Hodel
    UniBE, Phil.-hist. Fak., Digital Humanities, Mitglied DigiK, Management Board DSL
  • Prof. Dr. Jens Dibbern
    UniBE, WiSo Fak., Institut für Wirtschaftsinformatik, Mitglied DigiK
  • Prof. Dr. Stefan Brönnimann
    UniBE, Phil.-nat. Fak., Geographisches Institut, Leitung Unit Klimatologie