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Rossica Europeana

Zar Peter I. – der grosse Erneuerer

Die Reformen Peters des Grossen und seiner Nachfolger wurden deshalb zum Teil euphorisch begrüsst. Denn sie begannen, Russland nach westlichem Vorbild zu modernisieren und entsprechende Institutionen und Sitten einzuführen.

Russland erschien manchen sogar als ein unberührtes Experimentierfeld, auf dem die kulturellen Errungenschaften des Westens ohne Hindernisse verwirklicht werden könnten.

«Dass Russland seit einigen zwanzig Jahren gantz verwandelt sey, werden [...] auch alle die nur einige Kentnis von dem ietzigen Zustande der Nordischen Sachen haben, gestehen muessen. [...] sind solche grosse Neuerungen und die darauf gewendete Zeit so geringe, dass ein jeder, [...], darueber erstaunen muss, und die Nachwelt in Zweifell ziehen wird, ob solche Verwandelung [...] bey einer ehemahls so wuesten und wiederspenstigen Nation zu Stande gebracht [...]» (F. Ch. Weber: Das veränderte Russland, Frankfurt 1721)

Handschriftlicher Originalbrief Peters des Grossen an Andrej Andreevičʺ Vinius mit seiner Unterschrift «Piter»: SOB RoEu ag 1

«L’empire de Russie est devenu de nôtre tems si considérable pour l’Europe, que PIERRE son vrai fondateur en est encore plus intéressant. C’est lui qui a donné au Nord une nouvelle face; […] L’établissement de cet Empire est peut-être la plus grande époque pour l’Europe, après la découverte du nouveau monde.» (F.-M. Voltaire: Histoire de l'empire de Russie, 1768)