Einleitung

Die Geschichte des Architekturbuchs beginnt im Zeitalter des Humanismus im Zuge der Auseinandersetzung mit antiken Handschriften und baulichen Zeugen aus der Antike. Für die theoretische Auseinandersetzung mit der Architektur – in deren Folge die Architekturpraxis steht – ist ein Werk über das Bauwesen massgeblich: De architectura libri decem (Zehn Bücher über Architektur), geschrieben während der Augustuszeit vom Architekten Marcus Vitruvius Pollio (um 80–15 v.Chr.), auch als Vitruv bekannt.

Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert werden Architekturbücher in unterschiedlichsten Erscheinungsformen publiziert, vom „technischen“ Lehrbuch mit Konstruktionszeichnungen bis zum opulent bebilderten Folianten mit aufwändiger Ausstattung. Ebenso vielfältig sind die Themen: Neben systematischen Abhandlungen zum Gesamtkomplex des Bauwesens existiert Spezialliteratur etwa zu Perspektive, Geometrie, Proportion, zur Säulenlehre, zum Kirchen-, Palast und Lustgartenbau oder zum Festungsbau.