Gessners Tierbücher beruhen auf genauer Beobachtung, Literaturstudium und Gelehrtenkorrespondenz. Zugrunde liegt die aristotelische Unterscheidung der lebendgebärenden und eierlegenden Vierfüssler, Vögel, Wassertiere, Schlangen und Insekten. Die vier Bände der lateinischen Erstausgabe erschienen zwischen 1551 und 1558 bei Froschauer, das Schlangenbuch postum 1587. Gessner benennt die Tiere in bis zu 13 Sprachen, untersucht deren Verbreitung, Lebensweise, Gefühlsleben, Nutzen für den Menschen und Vorkommen in der Literatur. Die volkssprachlichen Übersetzungen durch Caspar Wolff, Conrad Forer, Rudolph Heusslin und Johannes Herold bewirkten drastische Kürzungen und Umstellungen. Insgesamt handelt es sich dabei nicht mehr um Lexika, sondern um volksnahe Einführungen.