Editionen mit Reihenästhetikkonzepten

Vitrine 2 zeigt eine Auswahl von Editionen mit Reihenästhetikkonzepten. «1000 books by 1000 poets» (CH, Bild) etwa (Publishers: 89plus/LUMA Foundation (CH/Zürich), Kenneth Goldsmith (US) und Danny Snelson) ist eine poetisch-poetologische Reihe und work in progress, die auch kunst- und literaturtheoretische Schriften enthält. Das Coverkonzept ist unverwechselbar und die Publikationen gibt es als Print-on-demand-Exemplare oder zum freien Download.

Die Berner «edition taberna kritika» ist eine Exempelsammlung als work in progress. Coverfarbkonzept und inhaltliche Ausrichtung (jeder erscheinende Titel muss sich von vorangegangenen Positionen unterscheiden) wird in der Printreihe konsequent und trans­parent umgesetzt. Die open-access-Reihe «etkcontext» bietet PDF-Dokumente zum freien Download an.

Das Kollektiv «traumawien» (A/CH) beschäftigt sich mit der Herstellung postdigitaler Produkte und erprobt neue Wege automatisierter Publikationen und der Produktion digitaler Literatur auf physischen Trägermedien. In der Printserie erscheinen konzeptuelle und algorithmenbasierte Texte und Appropriationen.

Die kleinen, gelben Bändchen der Reihe «Schöner Lesen» aus dem SuKulTur-Verlag in Berlin enthalten mehrheitlich konventionellere Textsorten, erinnern etwas an die zeitlosen Reclam-Ausgaben, haben aber auch ein spezielles Vetriebskonzept: sie sind in diversen Verding- und Süsswarenautomaten erhältlich.

Für schlicht-funktionale Ausstattung und unverwechselbares Seriencoverdesign ist der nun bald 50-jährige «merve»-Verlag (D) mit seinen theoretischen Schriften zu Philosophie, Kunst und Gesellschaft bekannt. «Redfoxpress» (IRL, Bild) knüpft mit den Reihen «C’est mon Dada» und «Frantichams Assembly Boxes» an Dada- und Fluxustraditionen an.

 

Die Kölner «Parasitenpresse» (Bild) publiziert hauptsächlich Gegenwartslyrik, gestaltet ihre Reihe in speziellem Recycling- & DIY-Konzept. Der «hochroth» Verlag (D) hat sich in Gruppen und mehreren Städten organisiert und bietet schwerpunktmässig Lyrik, auch in Übersetzung.