Labels, Genres, Werke

Die Tischvitrine zeigt Beispiele spezieller POD-Labels, Print-on-Demand-Publisher bzw. Kollektive wie «Troll Thread» (US) oder «Gauss PDF» (US, Bild), deren Publikationen prinzipiell sowohl via Lulu.com, einem bekannten POD-Anbieter, erhältlich sind, als auch zum freien Download angeboten werden.

Die Titel sind digital oder in Print weltweit schnell verfügbar, die Labels publizieren fast ausschliesslich konzeptuelle und experimentelle Literatur bzw. Texte, die sich spezifischen Gattungszuordnungen entziehen. Es entsteht dabei eine kontinuierliche, erkennbar als lo-fi angelegte Reihenästhetik im A4-Format. In dieser Folge kommt es auch zu Renaissancen experimenteller Werktechniken wie beispielsweise der typewriter art («Schreib/ maschinen/ kunst//», Sackner, Bild) oder generell einer weiteren Ausdifferenzierung auf dem Feld der visuellen Poesie (vgl. «The new concrete : visual poetry in the 21st century»).

Obwohl all diese literarischen Ansätze hauptsächlich unterhalb der Wahrnehmungsschwelle einer breiten Öffentlichkeit entstehen und gehandelt werden, finden sich auch in diesen ausdifferenzierte Aufmerksamkeitsstrukturen und immer wieder ProtagonistInnen, die einen grösseren Bekanntheitsgrad erreichen, wie z.B. Derek Beaulieu (Bild rechts), Vanessa Place  oder der Erfinder des «unkreativen Schreibens» Kenneth Goldsmith (Bild unten).