Karten von anno dazumal wissen mehr als Google Earth

Der Flussverlauf der Donau (Signatur: MUE Kart III 7 : 19) wird zwischen Freiburg im Breisgau oben links und Konstantinopel un­ten rechts auf zwei länglichen Karten dargestellt. Der massstäblich zu breite Fluss beherrscht die Karte und wird dabei thematisch unterstützt von der Quel­len- und Fruchtbarkeitssymbolik in der Kartusche.

Zwei Figuren, die wie Wilde Männer aussehen, stehen stramm für das landwirtschaftliche Dä­nemark (Signatur: MUE Kart III 7 : 43), damals um Schleswig-Holstein grös­ser. Besondere Schraffu­ren deuten das Watten­meer entlang den Küstengebieten an.

Israel (Signatur: MUE Kart III 7 : 50) wird beidseits des Jordans von den zwölf biblischen Stämmen besiedelt. Die Karte weiss, wo genau im Toten Meer Sodom und Gomorrha untergegangen sind. Die Menora, die Gebotstafeln und die Bundeslade in der Kartusche unterstreichen das alttestamentliche Ambiente.

Der Titel der Schweizerkarte zur Zeit der Alten Eidgenossen­schaft (Signatur: MUE Kart III 7 : 15) weist auf die Gebiete Helvetien, Rätien, Wallis und Teile von Sa­voyen hin. An den bizarr anmutenden Bergstöcken er­kennt man, dass es sich um ein Gebirgsland handelt. Der topogra­phische Vergleich zu heute zeigt die Verände­run­gen der Land­schaft, wie zum Beispiel den Zustand des Seelands vor der Juragewäs­ser­kor­rektion. Auch die Ortsnamen und de­ren Schreib­weise auf alten Kar­ten sind stets wichtige Zeugen der Vergangenheit.