Folgekarten im 18. Jahrhundert

In den Jahren 1701–1703 gab der französische Kartograph und Verleger Alexis Hubert Jaillot eine neu bearbeitete Karte der Eidgenossenschaft in vier Blättern heraus.  Die vierblättrige Karte lehnt sich in einzelnen Teilen unmittelbar an die Linie Schöpf-Mercator an. Die Titelkartusche zeigt über den Wappen der eidgenössischen Orte, den französischen Lilienschild mit der Königskrone. Ansicht bei e-rara.

1703 regte der Stand Bern an der eidgenössischen Tagsatzung in Baden an, gegen «solches, als der Ehre der Nation schimpflich» anzutreten. Diese entschloss sich aber, die Sache zu ignorieren, auf den Verkauf der Karte zu achten und gegeben falls zu konfiszieren. In späteren Auflagen der Karte wie auch derjenigen der ebenfalls gezeigten von 1783 verschwand der Lilienschild und machte einer Darstellung der drei Eidgenossen mit dem Schriftband «Concordia» Platz. Ansicht bei E-rara

Die Scheuchzerkarte beruht grösstenteils auf den Schweizerkarten von Johann Conrad Gyger (1657) und Hubert Alexis Jaillot (1701/03) und bildete die letzte grosse Übersichtskarte der Schweiz im 18. Jahrhundert, bedeutete jedoch keinen kartographischen Neubeginn. Mit der speziellen, stilisierten Gebirgsdarstellung erfolgte gegenüber der Gygerkarte merkwürdigerweise ein Rückschritt. Das dekorative Beiwerk besticht durch seine Pracht. Ansicht bei E-rara

Bei der Willommet-Karte handelt es sich um eine unsignierte Originalzeichnung, die lange Zeit unbekannt blieb. Die Karte ist erstaunlicherweise nochmals nach Süden orientiert, obschon sich seit dem 17. Jahrhundert die Nordausrichtung durchgesetzt hatte. Neu gegenüber der Schöpfkarte ist die Darstellung des Strassennetzes, wobei sich Willommet auf die Hauptstrassen (Grands Chemins) beschränkt.
Die Karte ist in einem schlechten Zustand. Sie muss sehr lange schädlichem Licht ausgesetzt gewesen sein. Deshalb  wurde sie 2019 sorgfältig entrollt und digitalisiert. Ansicht bei E-rara (Digitale Bildzusammensetzung: Sabrina Bühlmann)

Der Atlas Suisse stellt wie die Tschudi- oder Schöpfkarte einen Markstein in der Kartographie dar. Aus privater Initiative erhielt die Schweiz zwischen 1796 und 1802 eine völlig neu aufgenommene, einheitliche Karte. Der auch Meyer-Weiss-Atlas genannte Atlas Suisse ist das älteste, die gesamte Schweiz umfassende und auf wissenschaftlicher Vermessung beruhende Kartenwerk. Bis zur Herausgabe der Dufourkarte in der Mitte des 19. Jahrhunderts blieb der Atlas Suisse das exakteste flächendeckende Kartenwerk der Schweiz.